Neubau
Einführung von Energieausweisen mit der EnEV 2007
- 2007-10-01 - Stufe 1: "Inkrafttreten der EnEV 2007"
Öffentlich-rechtlicher Nachweis von Sonderbauten
Die Bauämter fordern für verschiedenen Gebäudetypen einen öffentlich-rechtlichen Nachweis nach DIN 4108 Anhang D.
Gemäß dieser DIN-Norm ist der öffentlich rechtliche Nachweis jedoch nur zur Überschlagsberechnung und zur Vorplanung zu verwenden.
Praxis
In diesem konkreten Fall handelt es sich um Sonderbauten, wie beispielsweise Büro- oder Krankenhäuser.
Frage
Ist das Verfahren nach DIN 4108 Anhang D für den öffentlich-rechtlichen Nachweis auch bei den genannten Sonderbauten (Büros oder Krankenhäuser) anzuwenden ?
Antwort
Die Berechnungsverfahren für den öffentlich-rechtlichen Nachweis sind im Anhang D der DIN V 4108 Teil 6 Ausgabe Nov 2000 beschrieben.
Dabei stehen zwei Verfahren zur Auswahl:
Verschattungsberechnungen
in DIN 4108 T6 kann über die Tabellen 9,10 und 11 die Verschattung detailliert berechnet werden.
Praxis
Gerade für komplexe Gebäudeformen (Eigenverschattung etc.) ist die Handhabung dieser Tabellen sehr aufwendig und auch teilweise undurchsichtig.
Frage
Gibt es hier Möglichkeiten die vereinfachten Verschattungswinkel der WSVO'95 wieder anzuwenden oder geeignete Flächen zusammenzufassen.
Tauwassergefahr und EnEV-Nachweis bei Kühlhausbau
Praxis
Im Jahr 2002 wurde eine Gefriertrocknungsproduktion erstellt, eine Baukonzeption mit Produktions- und Kühlhausbereichen. Aus optischen Gründen wurde das Kühlhaus in Teilbereichen von Außen zusätzlich gedämmt und verblendet. Standort des Gebäudes ist Lüneburg ca. 45 Kilometer südlich von Hamburg.
Rohr-/Reetdach als Wärmedämmschicht
Die Energieeinsparverordnung EnEV begrenzt auch den Transmissions-Wärmeverlust durch die Außenhülle der Gebäude. Dazu gehört auch das Dach. Für die Begrenzung der Wärmeverluste spielen die Eigenschaften der Wärmedämmschicht eine besondere Rolle.
Praxis
Im vorliegenden konkreten Fall handelt es sich um ein Rohrdach, bzw. ein Reetdach.
Nachweis für ungedämmte Bodenplatte
Für Gebäude mit niedrigen Innentemperaturen schrieb die Wärmeschutzverordnung für die Grundflächen maximale Wärmedurchgangswerte vor. Die Energieeinsparverordnung erlaubt einen Temperatur-Reduktionsfaktor für die Berechnung der maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten für Bodenplatten in niedrig beheizten Räumen einzusetzen.
Praxis
Es handelt sich hier um ein Gebäude mit niedrigen Innentemperaturen - eine Kfz-Werkstatt - mit einer ungedämmten Bodenplatte.
Frage
Ist für den Nachweis nach EnEV der U-Wert der Gründung nur mit dem Temperatur-Reduktionsfaktor Fx abzumindern oder sind andere Vergünstigungen möglich?
Nachweis der Luftdichtheit bei Wohnsiedlungen
Voraussetzung für die Anrechnung der Wärmerückgewinnung einer mechanisch betriebenen Lüftungsanlage im Rahmen der Energieeinsparverordnung EnEV ist der Nachweis der Luftdichtheit des Gebäudes.
Praxis
Die Fragesteller führen seit ca. zehn Jahren Luftdichtigkeitstests durch und haben die Erfahrung gemacht, dass der überwiegende Teil der Undichtigkeiten bei Häusern oder Wohnungen eines Bauvorhabens systematisch auftritt und die Häuser bzw. Wohnungen gleichen Typs eines Bauvorhaben nahezu gleiche Messwerte bei der Luftdichtheitsprüfung aufweisen.
LEG-Berechnung in Hessen
Zu der Zeit, als die Wärmeschutzverordnung (WSchVO) noch galt, war in Hessen das Berechnungsverfahren gemäß dem Leitfaden "(Heiz-) Energie im Hochbau" (LEG) des Landes Hessen als Wärmeschutznachweis zugelassen.
Praxis
Ein Einfamilienhaus wird geplant auf einem Grundstück, für das der ab Juli gültige Bebauungsplan eine energetische Vorgabe vorsieht. Das Haus darf laut diesem Bebauungs-Plan einen Wert von 70 kWh/(m²a), berechnet nach dem Leitfaden "(Heiz-)Energie im Hochbau" (LEG) des Landes Hessen - nicht überschreiten.
EnEV
Seit Februar 2002 ist die neue EnEV in Kraft und rechtsgültig. Somit dürfte das LEG-Verfahren nicht mehr als Wärmeschutznachweis im Rahmen eines Baugesuches eingereicht werden.
Hoher Luftwechsel bei Sonderbauten
Bei Sonderbauten wird häufig viel intensiver gelüftet, als es die Standard-Bedingungen der Berechnungen gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) vorsehen. Dies führt zu hohen Lüftungswärmeverlusten und die Zielwerte der EnEV können durch bauliche Maßnahmen, selbst unter Berücksichtigung von Wärmerückgewinnung, nicht erfüllt werden.
Flächenheizungen
Die Energieeinsparverordnung stützt sich auch auf die Vornorm „DIN V 4108-6: 2000-11 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden Teil 6: Berechnung des Jahres-Heizwärme- und des Jahres-Heizenergiebedarfs nach DIN EN 832 unter Berücksichtigung der in Deutschland vorhandenen Randbedingungen.
Praxis
Beim Einbau von Flächenheizungen (Fußbodenheizungen) zu unbeheizten Räumen muss der Mindestwärmeschutz beachtet werden.
Frage
Wie groß ist der - gemäß EnEV oder der maßgeblichen Normen - maximale Wärmedurchgangskoeffizient bzw. Mindest-Wärmedurchlasswiderstand bei Flächenheizungen (Fußbodenheizungen) zu unbeheizten Räumen?