in DIN 4108 T6 kann über die Tabellen 9,10 und 11 die Verschattung detailliert berechnet werden.
Praxis
Gerade für komplexe Gebäudeformen (Eigenverschattung etc.) ist die Handhabung dieser Tabellen sehr aufwendig und auch teilweise undurchsichtig.
Frage
Gibt es hier Möglichkeiten die vereinfachten Verschattungswinkel der WSVO'95 wieder anzuwenden oder geeignete Flächen zusammenzufassen.
Antwort
Hinsichtlich der Verschattungsberechnungen ist zu unterscheiden, ob das Berechnungsverfahren für den öffentlich-rechtlichen Nachweis herangezogen wird oder für sonstige Berechnungen.
Wird der Nachweis gemäß EnEV durchgeführt, kann gemäß Tabelle D3 der DIN V 4108-6 ein Abminderungsfaktor von 0,9 in Ansatz gebracht werden. Sollen für die EnEV-Berechnungen abweichend hiervon Verschattungsfaktoren bestimmt werden, so hat dies gemäß der DIN V4108-Teil 6 über die Tabellen 19 und 11 zu erfolgen. Erfolgen die Berechnungen losgelöst vom EnEV-Nachweis, so ist unter der Angabe der entsprechenden Quelle die Ermittlungen von Verschattungsfaktoren auch nach anderen Ansätzen möglich.
Es sei abschließend darauf hingewiesen, dass sich die Berechnung der Verschattungsfaktoren auf den „Winterfall“ bezieht, d.h. auf die Bestimmung des Heizwärmebedarfs. Falls der sommerliche Wärmeschutz nachgewiesen werden soll, ist das Verfahren gem. DIN 4108-2 anzuwenden.
Autor der Antwort
Herr Dr.-Ing. Anton Maas
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel
Fachbereich Architektur, Fachgebiet Bauphysik
www.bpy.uni-kassel.de