LowEx (2003)
Eine internationale Expertenrunde diskutierte am 11. September 2003 im Zentrum für Umweltbewusstes Bauen in Kassel neue Perspektiven für eine umweltschonende Energieversorgung von Gebäuden. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Einsatz von Niedrig Exergie Systemen für die Beheizung und Kühlung von Gebäuden zu einer effizienten Energienutzung und zur Verbesserung des Innenraumkomforts beitragen kann. Etwa 70 Besucher waren der Einladung gefolgt, sich über die Arbeit der internationalen Expertengruppe des "Annex 37 - Niedrig- Exergie- Systeme zur Heizung und Kühlung von Gebäuden" zu informieren.
Diese Arbeitsgruppe der Internationalen Energieagentur (IEA) hat sich die Aufgabe gestellt, die rationellen Energieanwendung durch die Bereitstellung von Wissen und Berechnungswerkzeugen zu fördern. Insbesondere soll sie zu einer verstärkten Nutzung regenerativer Energiequellen und Energiequellen "geringer Qualität" im Gebäudebereich beitragen. Die programmatische
Jürgen Laudenbach, der Geschäftsführer der gastgebenden Institution, eröffnete die Veranstaltung. Er stellte das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen vor, das sich nicht nur als ein Bindeglied zwischen universitärer Forschung und der Baupraxis versteht, sondern zugleich als Demonstrationsgebäude für zukunftsweisende Heiz- und Kühltechnologien als Vorbild fungiert.
Dr. Markku Virtanen von der staatlichen Finnischen Forschungseinrichtung VTT Energie und Transport gab anschließend als Koordinator des Annex 37 eine Einführung in die laufende Arbeit. Er kündigte eine Veröffentlichung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe an, die in Form eines Ratgebers für Fachleute ca. Mitte 2004 vorliegen soll. Teilberichte und Publikationen können über die Homepage des IEA Annex 37 (siehe unten) bereits jetzt eingesehen werden. Herr Virtanen konnte auch die Gründung eines internationalen
Einen Überblick über den Bestand an normierten Verfahren zur Betrachtung von Energieflüssen in Gebäuden in Deutschland und Europa erhielten die Kongressteilnehmer von Herrn Dr. Anton Maas von der Universität Kassel. National ist derzeit die Energieeinsparverordnung von zentraler Bedeutung. Mit ihrer Ganzheitlichen Betrachtungsweise eines Gebäudes entspricht die EnEV bereits weitgehend den Vorgaben der neuen Europäischen Richtlinie zur Kennzeichnung und Bewertung des Energiebedarfes von Gebäuden, die europaweit bis spätestens 2006 umgesetzt werden soll. Dennoch werden nach Dr. Maas, selbst maßgeblich an der Erarbeitung der EnEV beteiligt, europaweit noch große Anstrengungen für den Gesetzgeber und die beteiligten Fachleute notwendig sein, diese Richtlinie praxisgerecht in nationales Recht zu überführen. Unklar sind ebenfalls noch die Berechnungsgrundlagen des Kunstlichtstrom- und des Kühlkältebedarfes.
Professor Masanori Shukuya vom Musashi Technologieinstitut aus Yokohama / Japan stellte anschließend die thermodynamischen Grundlagen des Exergiekonzeptes dar und machte deutlich, inwiefern dadurch ein erweitertes Verständnis von Energieflüssen in Gebäuden ermöglicht wird.
Auf diesen Ausführungen aufbauend, präsentierte Dietrich Schmidt von der Königlich Technischen Hochschule Stockholm / Schweden und von der Universität Kassel eine Analyse- und Berechnungsmethode von Gebäuden nach dem Exergiekonzept. Er zeigte, an welchen Stellen eine exergetische Betrachtung der Energieflüsse zusätzliche Informationen liefert und was dies zukünftig für die Optimierung von Gebäuden bedeuten kann.
Professor Gudni Jóhannesson von der Königlich Technischen Hochschule aus Stockholm / Schweden stellte Beispiele von Anlagenkomponenten vor,
Aus Konzepten und Komponenten entstehen Gebäude, und einige sehr gut gelungene Beispiele wurden von dem Kasseler Architekten Günter Schleiff präsentiert, Büro- und Wohngebäude aus verschiedenen Teilen Deutschlands, in denen zukunftsweisende Anlagentechnik zum Einsatz kommt.
Paul Ramsak von der Niederländischen Agentur für Energie und Umwelt zeigte in seinem Vortrag weitere beispielhafte Gebäude aus vielen Teilen der Erde, wie Kirchen in Slowenien und Bürogebäude in Japan, Renovierungsprojekte von Schlössern und Umbauten von Sozialwohnungsblöcken.
Der Tag endete mit Fragen an die Referenten mit einer lebhaften Diskussion.
Weitere Informationen zur Arbeit des IEA ECBCS Annex 37 finden Sie und der Hompage: www.vtt.fi/rte/projects/annex37 und über das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen unter www.zub-kassel.de.
Diese Arbeitsgruppe der Internationalen Energieagentur (IEA) hat sich die Aufgabe gestellt, die rationellen Energieanwendung durch die Bereitstellung von Wissen und Berechnungswerkzeugen zu fördern. Insbesondere soll sie zu einer verstärkten Nutzung regenerativer Energiequellen und Energiequellen "geringer Qualität" im Gebäudebereich beitragen. Die programmatische
Abb. 1 - Schmidt, Laudenbach
Beachtung der Energie-"Qualität" wird über den zentralen Begriff der Exergie verdeutlicht, mit dem das Nutzungspotential von Energie erfasst wird. Auch bestehende Energiepotentiale, sollten - neben der Energiemenge - nicht unnötig zur Erwärmung und Kühlung von Gebäuden "verheizt" werden.Jürgen Laudenbach, der Geschäftsführer der gastgebenden Institution, eröffnete die Veranstaltung. Er stellte das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen vor, das sich nicht nur als ein Bindeglied zwischen universitärer Forschung und der Baupraxis versteht, sondern zugleich als Demonstrationsgebäude für zukunftsweisende Heiz- und Kühltechnologien als Vorbild fungiert.
Dr. Markku Virtanen von der staatlichen Finnischen Forschungseinrichtung VTT Energie und Transport gab anschließend als Koordinator des Annex 37 eine Einführung in die laufende Arbeit. Er kündigte eine Veröffentlichung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe an, die in Form eines Ratgebers für Fachleute ca. Mitte 2004 vorliegen soll. Teilberichte und Publikationen können über die Homepage des IEA Annex 37 (siehe unten) bereits jetzt eingesehen werden. Herr Virtanen konnte auch die Gründung eines internationalen
Abb. 2 - Vortrag Schmidt
Netzwerkes ankündigen, das in Zukunft im Rahmen von Konferenzen die Fachöffentlichkeit über neueste Erkenntnisse informieren wird und so eine Beitrag zur weiteren Verbesserungen des Energieeinsatzes in Gebäuden leisten kann.Einen Überblick über den Bestand an normierten Verfahren zur Betrachtung von Energieflüssen in Gebäuden in Deutschland und Europa erhielten die Kongressteilnehmer von Herrn Dr. Anton Maas von der Universität Kassel. National ist derzeit die Energieeinsparverordnung von zentraler Bedeutung. Mit ihrer Ganzheitlichen Betrachtungsweise eines Gebäudes entspricht die EnEV bereits weitgehend den Vorgaben der neuen Europäischen Richtlinie zur Kennzeichnung und Bewertung des Energiebedarfes von Gebäuden, die europaweit bis spätestens 2006 umgesetzt werden soll. Dennoch werden nach Dr. Maas, selbst maßgeblich an der Erarbeitung der EnEV beteiligt, europaweit noch große Anstrengungen für den Gesetzgeber und die beteiligten Fachleute notwendig sein, diese Richtlinie praxisgerecht in nationales Recht zu überführen. Unklar sind ebenfalls noch die Berechnungsgrundlagen des Kunstlichtstrom- und des Kühlkältebedarfes.
Professor Masanori Shukuya vom Musashi Technologieinstitut aus Yokohama / Japan stellte anschließend die thermodynamischen Grundlagen des Exergiekonzeptes dar und machte deutlich, inwiefern dadurch ein erweitertes Verständnis von Energieflüssen in Gebäuden ermöglicht wird.
Auf diesen Ausführungen aufbauend, präsentierte Dietrich Schmidt von der Königlich Technischen Hochschule Stockholm / Schweden und von der Universität Kassel eine Analyse- und Berechnungsmethode von Gebäuden nach dem Exergiekonzept. Er zeigte, an welchen Stellen eine exergetische Betrachtung der Energieflüsse zusätzliche Informationen liefert und was dies zukünftig für die Optimierung von Gebäuden bedeuten kann.
Professor Gudni Jóhannesson von der Königlich Technischen Hochschule aus Stockholm / Schweden stellte Beispiele von Anlagenkomponenten vor,
Abb. 3 - Gruppenfoto, im Hintergrund ZUB-Gebäude und Kolbenseeger-Gebäude
mit denen Gebäude mit minimalen Exergiebedarf realisiert werden konnten. Diese Sammlung von analysierten Systemen, Technologien und Konzepten wird Bestandteil des angekündigten Ratgebers des IEA Annex 37 sein.Aus Konzepten und Komponenten entstehen Gebäude, und einige sehr gut gelungene Beispiele wurden von dem Kasseler Architekten Günter Schleiff präsentiert, Büro- und Wohngebäude aus verschiedenen Teilen Deutschlands, in denen zukunftsweisende Anlagentechnik zum Einsatz kommt.
Paul Ramsak von der Niederländischen Agentur für Energie und Umwelt zeigte in seinem Vortrag weitere beispielhafte Gebäude aus vielen Teilen der Erde, wie Kirchen in Slowenien und Bürogebäude in Japan, Renovierungsprojekte von Schlössern und Umbauten von Sozialwohnungsblöcken.
Der Tag endete mit Fragen an die Referenten mit einer lebhaften Diskussion.
Weitere Informationen zur Arbeit des IEA ECBCS Annex 37 finden Sie und der Hompage: www.vtt.fi/rte/projects/annex37 und über das Zentrum für Umweltbewusstes Bauen unter www.zub-kassel.de.