Ergebnisse


Durch intensive Voruntersuchungen wurde ein Verfahren entwickelt und an 16 Nassklebstoffen unterschiedlicher Anbieter getestet.
Die untersuchten Massen sind in verschiedene Gruppen gegliedert (Lösungsmittelfrei, Lösungsmittelhaltig, Reaktive, Butyl und Hotmelt). Die zwei Hauptgruppen bilden lösungsmittelhaltige und lösungsmittelfreihe Produkte (siehe auch Abb. 1).
Abb. 1 - Gliederung der Messwerte nach Dauer und Art der Konditionierung.
Verklebt wurden Holzwerkstoffe und mineralische Werkstoffe mit verschiedenen Materialen der Luftdichtheitsschicht wie LDPE-Folie, PP (Polypropylen) und PA-Folie (Polyamid). Weitere Untersuchungen der Klebkraft wurden auf PET-Folie durchgeführt.

Die Beurteilung der Klebemassen bezüglich der Eignung als dauerhaft luftdichte Verklebung zeigt deutlich, dass die Größe der erreichten Schälkraft vom Material der gewählten Bahn und von der Aushärtungszeit der Verklebung abhängig ist.
Abb. 2 - Gliederung der Messwerte nach Dauer und Art der Konditionierung.


Es stellt sich heraus, dass die LDPE-Folie ein kritisches Substrat darstellt. Betrachtet man die Ergebnisse der beschleunigten Alterung sowie die statische Belastungssituation zeigt sich, dass die Belastbarkeit von Klebemassen in Kombination mit der LDPE-Folie deutlich geringer ist als bei anderen Fügepartnern (siehe Abb. 2 und 3).

Die Verklebungen lösen sich in den meisten Fällen von der Bahn. Die Klebemassen gehen mit den verwendeten Untergründen (Buchenholz und Faserzementplatte) eine gute adhäsive Bindung ein.
Den Durchlauf des entwickelten Verfahrens zur Dauerhaftigkeit von Verklebungen haben die meisten der untersuchten Materialkombinationen bestanden. Mit fortschreitender beschleunigter Alterung kann für den Großteil der untersuchten Massen ein Anstieg oder zumindest eine nahezu gleichbleibende Schälkraft im Vergleich zum Referenzfall gemessen werden. Ein erwarteter Rückgang der Schälkraft nach beschleunigter Alterung, wie in den vorhergehenden Untersuchungen im Forschungsprojekt "Qualitätssicherung klebebasierter Verbindungstechnik für Luftdichtheitsschichten" [3] für Klebebänder zu beobachten war, stellt sich nur bei wenigen Ausnahmen ein.

Der Vergleich lösungsmittelhaltiger mit lösungsmittelfreien Klebemassen zeigt, dass in der Gesamtbetrachtung die lösungsmittelfreien Klebemassen höhere Schälkraftwerte erreichen.

Vom Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) in Stuttgart durchgeführte Untersuchungen zur Beanspruchung von Folien in Dachkonstruktionen [4] haben gezeigt, dass nur geringe Belastungen
Abb. 3 - Gliederung der Messwerte nach Dauer und Art der Konditionierung.
auf die Luftdichtheitsschicht und somit auf die Verklebung einwirken. Die von den Verklebungen beim Schälversuch aufgenommenen Kräfte liegen deutlich höher als die Belastungen durch Wind innerhalb der Dachkonstruktionen hervorrufen. Die kritische Situation ist die Bauphase. Statische Versuche haben gezeigt, dass bei nicht abgebundenen Klebemassen das Einwirken von kleinen Lasten zur Schädigung der Klebefuge und zum Versagen der Verbindung führen kann. Generell sollte eine Belastung während der Abbindezeit in den ersten 14 Tagen vermieden werden.

Nach vollständigem Abbinden der Verklebung können die meisten Klebemassen sehr hohe Belastungen aufnehmen. Hierbei zeigt sich bei den untersuchten Materialien jedoch, dass die lösungsmittelfreien Produkte mit über 90 % bestandener Versuche einen Vorteil gegenüber den lösungsmittelhaltigen Produkten aufweisen.

Das im Rahmen der Untersuchung entwickelte Verfahren ist geeignet, die Leistungsfähigkeit von Verklebungen in Kombination mit den unterschiedlichen Bahnen und Untergründen zu bewerten. Mit der gewählten Darstellung der Ergebnisse zur beschleunigten Alterung können die verschieden Massen untereinander direkt verglichen werden. Die nach dem entwickelten Verfahren geprüften Materialen erlauben Verarbeitern oder Planern die für ihre Fragestellung geeigneten Fügepartner zu finden.


[3]    Hauser, G. ,Maas A ,Gross R "Qualitätssicherung klebebasierter Verbindungstechnik für Luftdichtheitsschichten" Abschlussbericht von 16 Dezember 2004, Universität Kassel, Fachgebiet Bauphysik (E-2002/5)
[4]    Prüfbericht P17-128.1/2007 "IBP"