Messtechnik

Datenerfassung
Um vorhandene Gebäudeleittechnik für das Messprogramm nutzen zu können, wurde diese in erheblichem Maße erweitert. Zusätzlich zu der für den Betrieb des Gebäudes notwendigen Sensorik wurden ca. 400 Messstellen installiert. Insgesamt über 1250 Messpunkte liefern Daten für die messtechnische Begleitung.
Zu diesem Zweck wurde die für die Grundfunktionen des Gebäudes zuständige Unterstation durch zwei weitere Unterstationen erweitert. Über ein Bussystem kommunizieren die Unterstationen mit der Managementebene in Form eines zentral angeordneten Leitrechners. Über diese Leitstation können je nach Bedarf unterschiedliche Regelstrategien implementiert werden. Außerdem werden hier alle Messdaten in einem Intervall von einer Minute aufgezeichnet und zunächst als ASCII - Datensatz tageweise gespeichert. Die in dieser Form vorliegenden Tagesdatensätze werden zu bestimmten Zeiten über das Hausnetzwerk auf einen Datenbankserver übertragen und dort weiterverarbeitet.
 

 

Datenverarbeitung
Die Archivierung und Auswertung der auflaufenden Messdaten - täglich werden ca. 846.000 Messwerte aufgezeichnet - ist mit konventionellen Softwareapplikationen nicht mehr zu bewältigen. Aus diesem Grund werden die Daten automatisiert in ein relationales Datenbanksystem eingeladen und darin weiter verarbeitet. Hierzu kommt das relationale Datenbanksystem (RDBMS) ORACLE 8i gleichnamiger Firma zum Einsatz.
Bevor die Messdaten zur Auswertung bereitgestellt werden können, müssen sie einer umfangreichen Datenplausibilisierung unterzogen werden.
Bei einem Messprojekt dieser Größe ist eine fehlerfreie Funktion aller messtechnischen Komponenten nicht zu erwarten. Erfahrungen aus anderen Projekten (Synergie) haben gezeigt, dass nur eine genaue Fehlerkontrolle zu einer belastbaren, auswertbaren Datenbasis führt.
 
Auswertung

Die Auswertung der Messdaten erfolgt analog zu den wissenschaftlichen Fragestellungen, die unter dem Punkt "Messprogramm" dargestellt sind. Ausgehend von den minütlich vorliegenden Daten werden zunächst Tabellen für Summen- und Mittelwerte über variable Zeitintervalle (Stunden, Tage, Monate und Jahre) erstellt. Aus diesen Tabellen können nun kontextbezogen für die verschiedenen Forschungsfelder Daten selektiert werden. Die hierfür notwendigen programmierten Abfrageroutinen werden zentral gespeichert und sind somit für alle Beteiligte des Auswerteteams nutzbar.