Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt für Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand bauliche und anlagentechnische Anforderungen vor. Die EnEV ist Teil der Maßnahmen der Regierung, die auch die Förderprogramme zur finanziellen Unterstützung von Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand umfasst.
Praxis
In diesem Fall handelt es sich um einen soeben erworbenen Altbau (Baujahr 1972). Die Fenster sind noch mit Einfachverglasung versehen.
Als Sanierungsmaßnahme sind in naher Zukunft geplant:
- Ersatz der bestehenden Fenster mit Einfachverglasung durch moderne Fenster.
- Dämmung des Dachgeschosses, das nur als Abstellraum genutzt werden soll.
Frage
1. Welche Fördermittel können für die Sanierungsmaßnahmen in Anspruch genommen werden?
2. Ist es empfehlenswert das Dachgeschoss zwischen den Dachsparren zu dämmen, oder sollte die Dämmung direkt auf dem Dachboden angebracht werden?
Antwort
Zu Frage 1.
Fördermittel gibt in Form von zinsverbilligten Darlehen aus dem KfW-Programm zur CO2-Minderung. So können einzelne Wärmeschutzmaßnahmen wie die Erneuerung von Fenstern oder die Dachdämmung gefördert werden. Der aktuelle effektive Jahreszins liegt hier bei 4,86 Prozent.
Attraktiver ist in diesem Fall vielleicht eine Förderung aus dem KfW-CO2- Gebäudesanierungsprogramm für Altbauten bis 1978. Klingt ähnlich, gefördert werden hier aber nur Maßnahmenpakete, meistens in Verbindung mit einer Heizungserneuerung. Der aktuelle effektiv Jahreszins liegt bei nur 2,73 Prozent, was sicher bei einer Neuanschaffung eines Altbaus und den geplanten Sanierungen interessanter ist.
Hier empfiehlt sich die Beratung durch einen in Bundes- und Landesprogrammen zugelassen Energieberater (seine Beratung wird staatlich gefördert).
WEB-TIPPS:
- Informationen der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW http://www.kfw.de
- Energieberaterlisten: www.energieberater-kompetenz.de www.rkw.de/ebl-vorw.htm
Zu Frage 2.
Wenn der Dachboden als Abstellraum genutzt wird, ist es sicher besser die Decke zum Dachboden direkt zu dämmen. Damit verhindert man den Energieverlust aus dem darunter liegenden Raum und nicht die Energieverluste des Abstellraumes. Empfehlen würde ich hier je nach vorhandenen Deckenaufbau Dämmschichten (beispielsweise PS-Hartschaumplatten) von 16 bis 20 cm Dicke.
Autor der Antwort
Herr Dipl.-Ing. Henrik Ewers
Beratender Ingenieur und Zertifizierter Energieberater
IBE Ingenieurbüro für Bauphysik und Energieoptimierung
Lübeck
www.ibe-luebeck.de