EnEV Anhang 1 - 3. Vereinfachtes Verfahren

Anhang 1 - Anforderungen an zu errichtende Gebäude mit normalen Innentemperaturen (zu § 3)
(=> Begründung zur EnEV - Hinweise zu diesem Anhang)

3. Vereinfachtes Verfahren für Wohngebäude (zu § 3 Abs. 2 Nr. 1)

Der Jahres-Primärenergiebedarf ist vereinfacht wie folgt zu ermitteln:

   QP = (Qh + Qw ) eP

Dabei bedeuten
Qh der Jahres-Heizwärmebedarf  
Qw der Zuschlag für Warmwasser nach Nr. 2.2  
eP die Anlagenaufwandszahl nach DIN V 4701-10 : 2001-02 Nr. 4.2.6 in Verbindung mit Anhang C.5 (grafisches Verfahren); auch die ausführlicheren Rechengänge nach DIN V 4701-10 : 2001-02 dürfen zur Ermittlung von eP angewandt werden.  
   

Der Einfluss der Wärmebrücken ist durch Anwendung der Planungsbeispiele nach DIN 4108 Bbl 2 : 1998-08 zu begrenzen.

Die Nr. 2.1.2, 2.6 und 2.7 gelten entsprechend.

Der Jahres-Heizwärmebedarf ist nach Tabelle 2 und 3 zu ermitteln:


Tabelle 2
Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung des Jahres-Heizwärmebedarfs
Zeile
Zu ermittelnde Größen
Gleichung
Zu verwendende Randbedingungen

1
2
3
1
Jahres-Heizwärmebedarf Qh
Qh = 66 (HT + HV) - 0,95 (Qs + Qi)

2
Spezifischer Transmissions-wärmeverlust HT
HT = S (Fxi Ui Ai) + 0,05 A 1)
Temperatur-Korrekturfaktoren Fxi nach Tabelle 3

bezogen auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche
HT' = HT / A

3
Spezifischer Lüftungswärmeverlust HV
HV = 0,19 Ve
ohne Dichtheitsprüfung nach Anhang 4 Nr. 2


HV = 0,163 Ve
mit Dichtheitsprüfung nach Anhang 4 Nr. 2
4
Solare Gewinne Qs
Qs = S (Is)j,HP S 0,567 qi Ai 2)
Solare Einstrahlung:
Orientierung (Is)j,HP  
Südost bis Südwest 270 kWh/(m²a)  
Nordwest bis Nordost 100 kWh/(m²a)  
übrige Richtungen 155 kWh/(m²a)  
   
Dachflächenfenster mit Neigungen < 30° 3)
  255 kWh/(m²a)  
   
Die Fläche der Fenster Ai mit der Orientierung j (Süd, West, Ost, Nord und horizontal) ist nach den lichten Fassandenöffnungsmaßen zu ermitteln.
5
Interne Gewinne Qi
Qi = 22 AN
AN: Gebäudenutzfläche nach Nr. 1.3.4

1) Die Wärmedurchgangskoeffizienten der Bauteile Ui sind nach DIN EN ISO 6946 : 1996-11 und nach DIN EN ISO 10077-1 : 2000-11 zu ermitteln oder sind technischen Produkt-Spezifikationen (z.B. für Dachflächenfenster) zu entnehmen. Bei an das Erdreich grenzenden Bauteilen ist der äußere Wärmeübergangswiderstand gleich Null zu setzen.  
2) Der Gesamtenergiedurchlassgrad gi (für senkrechte Einstrahlung) ist technischen Produkt-Spezifikationen zu entnehmen oder nach DIN EN 410 : 1998-12 zu ermitteln. Besondere energiegewinnende Systeme, wie z.B. Wintergärten oder transparente Wärmedämmung, können im vereinfachten Verfahren keine Berücksichtigung finden.  
3) Dachflächenfenster mit Neigungen > 30° sind hinsichtlich der Orientierung wie senkrechte Fenster zu behandeln.  
 
   
Tabelle 3
Temperatur-Korrekturfaktoren Fxi
Wärmestrom nach außen über Bauteil i
Temperatur-Korrekturfaktor Fxi
Außenwand, Fenster
1
Dach (als Systemgrenze)
1
Oberste Geschossdecke (Dachraum nicht ausgebaut)
0,8
Abseitenwand (Drempelwand)
0,8
Wände und Decken zu unbeheizten Räumen
0,5
Unterer Gebäudeabschluss
· Kellerdecken/-wände zu unbeheiztem Keller  
· Fußboden auf Erdreich  
· Flächen des beheizten Kellers gegen Erdreich  
 
0,6





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