Verringertes Einsparpotenzial nach Sanierung - der Rebound-Effekt

News-Artikel vom 2012-08-25priority

Die Erfahrung, dass ein errechnetes Einsparpotenzial sich nicht im tatsächlichen Energieverbrauch vollständig niederschlägt, wird unter dem Begriff "Reboundeffekt" diskutiert. Grund hierfür ist zumeist eine Steigerung des Energiekonsums seitens der Nutzer. Eine detaillierte quantitative Analyse des Reboundeffektes fehlt bisher. Diese Lücken wollen Forscher der RWTH Aachen im Rahmen des Projekts "Quartierskonzept Energieeffizientes Rintheim" der Forschungsinitiative „EnEff:Stadt“ schließen.

Dem Rebound-Effekt auf der Spur

Der Grund für den "Rebound-Effekt" ist zumeist eine Steigerung des Energiedienstleistungskonsums seitens der Nutzer. Durch die Analyse der gemessenen Energieverbräuche der Rintheimer Wohnungen (inkl. der darin gemessenen Innenraumtemperaturen) erschließt sich teilweise der hohe Verbrauch. Denn die Innenraumtemperaturen belaufen sich in manchen Räumen auf bis zu 24 °C. Dieser Umstand ist beispielsweise ein Grund für die Diskrepanz zwischen dem berechneten Bedarf und tatsächlichem Energieverbrauch.

Hohe Energieeffizienz ist nicht gleich geringerer Energieverbrauch

Eine Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor führt nicht notwendigerweise zur Minderung des Gesamtenergieverbrauchs und ist damit nur bedingt als Instrument der Energie- und Umweltpolitik geeignet. Eine Reduzierung der theoretisch zu erwartenden Energieeinsparung durch den Rebound-Effekt sollte in Zukunft bei der Planung der baukonstruktiven und anlagentechnischen Komponenten berücksichtigt werden. Das Forschungsprojekt soll noch bis Anfang 2015 laufen.

Projektbeschreibung:

Quelle: EnEff:Stadt und EnEff:Wärme - Forschung für Energieeffizienz  http://www.eneff-stadt.info  |  Bildnachweis: © baurka - Fotolia.com