EnEV easy nicht zielführend - was meinen Sie?

News-Artikel vom 2012-08-25priority

Das geplante Modellgebäudeverfahren EnEV easy erntet noch vor Einführung herbe Kritik. "EnEV easy vehindere nicht nur die integrale Planung und Optimierung im Planungsprozess sowie die Innovation und den technologischen Fortschritt im Gebäudebereich, sondern genüge lediglich den Mindestanforderungen bei der Durchführung von Energieeinsparmaßnahmen.", so Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden.

„Mehr noch, ist die Auswahl der anlagentechnischen Varianten begrenzt und wird den vielfältigen Sanierungsmöglichkeiten, die die Industrie bereitstellt, nicht gerecht“, so Professor Oschatz. Das Modellgebäudeverfahren kann weder die Energieeinsparpotenziale im Gebäudebereich aufdecken und umsetzen noch werden Anreiz für verstärkte Gebäudesanierungsmaßnahmen gesetzt. Zudem erfolge die Auswahl der Sanierungsmaßnahmen willkürlich, da sie nicht auf bestimmten Kriterien basieren.

Hintergrund: Wohnbau einfacher berechnen - „EnEV easy“

EnEV easy - (k)ein einfaches Verfahren

Wie bereits das bestehende Nachweisverfahren bedarf es ebenfalls einer Computersoftware zum Eintragen der entsprechenden Kennzahlen wie Art des Gebäudes, Höhe sowie Umfang und Grundfläche jedes Geschosses, Fenster- und Fassadenfläche in jeder Himmelsrichtung, Fläche von Dachflächenfenstern und Lichtkuppeln und waagerechten und geneigten Dachflächen sowie die Summe der Flächen für die Energieausweise, so dass der gebäudeseitige Aufwand laut Prof. Oschatz genauso hoch sei wie zuvor. Ihm zufolge besteht die Möglichkeit, selbständig Anpassungen im Programm vorzunehmen, wodurch die Mehrzahl der Nachteile von EnEV easy vom Nutzer behoben werden könnten.

Fluch oder Segen für Planer, Ausführende und Bauherrren

Was halten Sie vom Modellgebäudeverfahren EnEV easy? Bringt es den Akteuren ein unkompliziertes Werkzeug für die energetische Planung mit einem hohen Grad an Aktzeptanz auf dem Markt. Ein einfaches und kostengünstiges Berechnungsverfahren mit einer ausreichenden Genauigkeit. Oder wird dadurch die Leistung von engagierten Planern und Ausführenden "entwertet". Ein "Schnellverfahren" zur Zementierung eines energetischen Mindeststandards das weder aus ökologischer noch wirtschaftlicher Sicht zielführend ist. Braucht es noch Ingenieure zum Ablesen von Tabellenwerten?
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Quelle: Pressemitteilung VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.  www.vdzev.de  |  Bildnachweis:  © kebox - Fotolia.com