Neuartige Fassaden - Phasenwechselmaterial und Bioreaktoren

News-Artikel vom 2012-02-22priority

Auch bei der Entwicklung von Fassadensystemen geht man neuartige Wege: In Hamburg wird an Bioreaktoren als Fassadenelemte geforscht. Ab 2013 soll eine Bioreaktorfassade unter Praxisbedingungen erprobt werden. In Zürich setzt man auf Phasenwechselmaterial, um ganz auf eine Klimanlage verzichten zu können - nur die Körperwärme der Angestellten und Abwärme der Technik genügen zur Aufrechterhaltung der Raumtemperatur.

Solarglas - speichert, wärmt und kühlt


Die Innovation der Firma GlassX liegt in der Füllung der Glaselemente mit einem Phasenwechselmaterial. Diese Salzlösung kristallisiert bei unter 26 °C aus und gibt die dabei frei werdende Wärme an den Raum ab. Bei Sonneneinstrahlung heizt sich die Fassade auf, die Salzlösung schmilzt und speichert die Energie. Dieses passivsolare System hat nach Herstellerangaben einen Wirkungsgrad von bis zu 40 % im Winterhalbjahr. Zusätzlich ist ein Prismenglas verbaut, das die Sonnenstrahlung nur bei flachem Einstrahlungswinkel im Winter passieren lässt. Im Sommer wird das Licht nach aussen reflektiert und so der Raum vor Überhitzung geschützt. Mit einer Elementdicke von 78 mm und einem U-Wert von < 0,5 W/m2K ist es vielseitig einsetzbar.


Quelle: http://glassx.ch

Demonstrationsanlage zur Produktion von Mikroalgen


In Hamburg züchtet man in flachen Aquarien Algen, die Wärme und hoch energetische Algen-Biomasse erzeugen. Die geerntete Biomasse (Algen) kann dann in Wasserstoff, Methan oder Öle umgewandelt werden. Damit erhält man einen CO2-neutralen Energieträger. Wenn man diese Bioreaktoren auf eine Fassade montiert, so ergeben sich ganz neue Ansätze für Fassadenelemente. Im Jahr 2013 soll das erste Gebäude mit Bioreaktoren ausgestattet werden. Die ersten Ergebnisse einer Pilotanlage sind ermutigend. "Insgesamt erhalten wir aus der Sonnenenergie, die einstrahlt, etwa 37 Prozent - oder wenn's gut läuft vielleicht 40 Prozent - in einer speicherbaren Energieform.", so Martin Kerner von der auf  Mikroalgentechnologie spezialisierten SSC GmbH in Hamburg.


Quelle: http://www.ssc-hamburg.de/studie.html


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