Keine Kürzungen der Solarförderung
News-Artikel vom 2011-06-16 |
Die Zahl der neuinstallierten Solaranlagen ist in den Referenzmonaten entgegen der Annahmen der Bundesregierung deutlich zurückgegangen. Daher fällt die zum 1. Juli angekündigte Kürzung der Solarförderung aus. "Es wird im Juli keine Absenkung der Vergütung geben", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Katherina Reiche, der "Financial Times Deutschland".
Kürzung erst ab 3500 Megawatt
Der Verzicht auf die Kürzung der Solarförderung liegt an der deutlich rückläufigen Anzahl der neu gebauten und gemeldeten Solaranlagen im Referenzzeitraum von März bis Mai. "Es sind nur 700 Megawatt installiert worden", so Reiche. Auf das Jahr 2011 hochgerechnet wären das "nur" 2800 Megawatt. Die Regierung hatte jedoch im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) einen Zielwert von 3500 Megawatt festgelegt. Ab diesem Zielwert hätte es für neue Solaranlagen eine Kürzung von drei Prozent ab Juli gegeben. Der nächste Kürzungsschritt von drei Prozent wäre bei 4500 Megawatt erforderlich gewesen.
Kritiker befürchten "Solarboom" im Juni
Die Kürzung ist abhängig von der Leistungen der neuinstallierten Solaranlagen in den Referenzmonaten März bis Mai. Diese Zahlen werden auf das Jahr hochgerechnet. "Die Flaute ausgerechnet in den Referenzmonaten kommt nicht zufällig", sagte Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU) der FTD. "Danach wird es wieder einen Ansturm geben. Diesen Effekt gab es bereits in der Vergangenheit." Die Solarbranche berichtet über eine gestiegene Nachfrage im Juni, die jedoch nicht die das starke Wachstum des Vorjahres erreichen.
Neue Referenzmonate
Dieses Juni - Problem wird für das kommende Jahr entschärft. Als Referenzmonate für die Ausbauzahlen und damit für mögliche die Kürzung im darauf folgenden Sommer gilt dann der Oktober 2011 bis April 2012.
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