Stiftung Warentest: Energiesparlampen – besser als ihr Ruf?

News-Artikel vom 2011-04-04priority

Die Stiftung Warentest hat in einem Vergleichstest LED-Lampen, Kompaktleuchtstofflampen und Halogenglühlampen für den Hausgebrauch unter die Lupe genommen. Obwohl als Testsieger erstmals zwei LED-Lampen hervorgingen, werden einige weit verbreitete Vorurteile gegenüber Energiesparlampen widerlegt.

Leuchtmittel mit E27-Gewinde im Test


In der Märzausgabe 2011 der Zeitschrift „test“ haben die Warentester insgesamt 20 Leuchtmittel mit E27-Gewinde, darunter vier LED-Lampen, 14 Kompaktleuchtstofflampen („Energiesparlampen“) und zwei Halogenglühlampen auf den Prüftstand gestellt. Unter den Testkandidaten waren sowohl die hochpreisigen Leuchtmittel für über 50 Euro pro Stück als auch „Billigware“ aus der Drogerie und preisgünstige Modelle aus dem Baumarkt oder von Ikea vertreten.

Die LED-Lampem gingen in diesem Vergleich mit Gesamtnoten von 1,6 und 1,7 als Sieger hervor. Bei der Lichtausbeute liegen LED-Lampen und „Energiesparlampen“ nahezu gleichauf. Allerdings sind LED-Lampen in der Anschaffung teuer: Der Kaufpreis der gestesteten LED-Modelle lag bei 15 bis 59 Euro und somit deutlich über denen der Kompaktleuchtstofflampen (2,80 bis 25 Euro). Die drei „guten“ LED-Lampen und die meisten Kompaktleuchtstofflampen haben bis zum Versuchsende, nach 6.000 Betriebsstunden durchgehalten.

Vorurteile gegen Kompaktleuchtstofflampen teilweise widerlegt


Nach Aussage der Stiftung Warentest können bei näherer Betrachtung manche Vorurteile widerlegt werden:

  • Bei 5 von 14 Kompaktleuchtstofflampen wurde die Farbwiedergabe mit der Note „gut“ bewertet.

  • Alle getesteten Modelle besaßen gemessene Farbtemperaturen im warmweißen Bereich und somit ist die landläufige Meinung, dass Kompaktleuchtstofflampen ein kaltes Licht erzeugen, nicht mehr haltbar.

  • Fast alle Kompaktleuchtstofflampen erreichen eine Lebensdauer >6000 Stunden - lediglich bei der Zahl der Schaltzyklen (Ein- und Ausschaltungen bis Totalausfall) konnten sie mit den LED-Lampen nicht ganz mithalten.
  • Bei mehr als der Hälfte der Kompaktleuchtstofflampen war das enthaltene Quecksilber in Form von Amalgam gebunden, so dass es beim Bruch der Lampe nicht austritt.
     
  • Die Strahlungsemission (elektrische Felder) der Lampen liegen im „erlaubten“ Bereich und sind in 50 cm Entfernung nicht mehr nachweisbar.


Lebenszykluskosten


Nach Angben der Stiftung Warentest verursachen LEDs und Energiesparlampen in etwa gleich hohe Stromkosten, um über einen definierten Zeitraum in einer bestimmten Helligkeit zu strahlen. Energiesparlampen amortisieren sich im Vergleich zu Halogenlampen bereits nach 2000 Betriebsstunden, weil Halogenglühlampen im Betrieb etwa drei- bis viermal so teuer sind.


Die Märzausgabe 2011 der Zeitschrift „test“


Quelle: test 03/2011 - Sparlampen: Wettstreit der Systeme  |  Bildnachweis: Gina Sanders - Fotolia.com