Prof. Dr. Gerd Hauser verlässt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)

News-Artikel vom 2011-04-04priority

Prof. Dr. Gerd Hauser legt sein Vorstandsamt in der DGNB nieder. Als Grund führt der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik und Ordinarius für Bauphysik der TU München die negativen Auswirkungen von demnächst drei Systemen zur Kennzeichnung der Nachhaltigkeit von Gebäuden an. Diese Zersplitterung als Folge von sachfremden Überlegungen einzelner Akteure schade dem Gedanken des nachhaltigen Bauens immens und führt im In- und Ausland nur zu Kopfschütteln, so Prof. Dr. Hauser.

Kein einheitliches System zur nachvollziehbaren und objektiven Kennzeichnung der Nachhaltigkeit von Gebäuden in Sicht


Nachhaltiges Planen, Bauen, Betreiben und Rückbauen von Gebäuden gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Die Schaffung eines Systems zur nachvollziehbaren und objektiven Kennzeichnung der Nachhaltigkeit von Gebäuden ist deshalb folgerichtig zu ermöglichen und breit umzusetzen. Hierzu wurde mit zeitlichem Verzug zu anderen Staaten auch in Deutschland ein Zertifizierungssystem geschaffen, das allgemeine Anerkennung fand. Leider entstanden in der Folge in Deutschland primär von sachfremden Überlegungen einzelner Akteure getrieben zwei Systeme, demnächst werden es sogar drei sein. Dies schadet dem Gedanken des nachhaltigen Bauens immens und führt im In- und Ausland nur zu Kopfschütteln.

Als Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik und Ordinarius für Bauphysik der TU München sieht sich Prof. Hauser mehr dem Gedanken des nachhaltigen Bauens verbunden als irgendwelchen Vereinsstrategien. Er legt deshalb sein Vorstandsamt in der DGNB nieder und verlässt diese damit. Seine Bemühungen, die Entstehung von mehreren deutschen Systemen zu verhindern bzw. die Systeme wieder zusammenzuführen blieben leider erfolglos, obwohl dieser Wunsch bei nahezu allen DGNB- Mitgliedern vorhanden ist.



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