KfW: für Wohngebäude werden keine Nachweise mehr nach DIN V 18599 anerkannt

News-Artikel vom 2010-10-20priority

Im Rahmen der Prüfungen von Berechnungsunterlagen zum KfW-Effizienzhaus nach der DIN V 18599 kam es aus Sicht der KfW zu ungewöhnlich stark voneinander abweichenden Berechnungsergebnissen in Abhängigkeit von der verwendeten Software-Lösung. Aus diesem Grund akzeptiert die KfW bis auf Weiteres keine Anwendung der DIN V 18599 zur Berechnung der energetischen Niveaus von KfW-Effizienzhäusern.


Im Rahmen der Antragstellung zum KfW-Effizienzhaus in den Programmen Energieeffizient Bauen (Programm-Nr. 153) und Energieeffizient Sanieren (Programm-Nr. 151) werden von der KfW ab sofort nur noch Berechnungen auf Basis der DIN 4108-6 und DIN 4701-10 bzw. beim Nachweis als Passivhaus das PHPP akzeptiert. Ggf. kann es bei bereits eingereichten Kredit- und Zuschussanträgen in Einzelfällen vorkommen, dass von der KfW eine Neuberechnungen nach DIN 4108-6 und DIN 4701-10 angefordert wird.

Quelle:
http://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/KfW_Foerderbank/Aktuellesa62/DIN_18599.jsp



Kommentar ZUB:

Die KfW hat in einem Schreiben an die Gütegemeinschaft 18599 mitgeteilt, dass einstweilen für KfW-Effizienzhäuser bei Wohngebäuden Berechnungen nach DIN V 18599 nicht mehr zugelassen werden. Grund der Entscheidung sind Vergleichsrechnungen der KfW, bei denen insbesondere bei DIN V 18599 und dort beim Referenzgebäude erhebliche Unterschiede festgestellt wurden. Eines der fünf untersuchten Produkte war auch EPASS-HELENA.

Die Gründe für die in der Tat erheblichen Abweichungen könnten aus unserer Sicht sein:
- Abweichende Erfassung des Modells in den einzelnen Produkten
- Unklare und fehlende Festlegungen in der Norm und der EnEV
- Fehlerhafte Umsetzung in den Produkten

Welche der genannten Ursachen eine Rolle spielen, können wir aufgrund der bislang nicht ausreichenden Informationen durch die KfW derzeit nicht beurteilen.
Wir werden im Rahmen der Gütegemeinschaft 18599 zusammen mit anderen Software-Herstellern versuchen, eine Klärung herbeizuführen mit dem Ziel, zu deutlich besser übereinstimmenden Ergebnissen zu kommen.