Thermografie - kommentierte Beispiele

News-Artikel vom 2010-09-27priority

Der Verband Privater Bauherren (VPB) zeigt anhand von kommentierter Thermografieaufnahmen die Möglichkeiten dieses Verfahrens auf. Sie können typische Schwachstellen eines Altbaus aus dem Jahr 1910 und 1954 oder eines Dachflächenfenster in einer Thermografie erleben. Zum Vergleich wird die Thermografie eines (sorgfältig verarbeiteten) Neubaus dargestellt.


Thermografie ist ein wichtiger Baustein bei der Begutachtung von Altbauten




Die Thermografie ist ein wichtiger Baustein bei der Begutachtung von Altbauten. Sie liefert Bausachverständigen wertvolle Hinweise zum bauphysikalischen Gefüge eines Hauses. Dieses 1954 gebaute Einfamilienhaus hat noch alte Fenster. Das zeigt die Thermografie deutlich: Die tiefroten Fensterflächen lassen Wärme ungebremst verpuffen. Auch über die Fassaden, Fensterbrüstungen, Rollladenkästen und Fensteranschlüsse geht viel Energie verloren. Deutlich erkennbar dagegen: Die Dachfläche wurde nachträglich gedämmt, hier sind keine Energielecks zu erkennen.



Thermografie offenbart Schwächen am Altbau

 



Die Thermografie des vorderen Hauses zeigt dem Bausachverständigen deutlich, wo die typischen Schwachstellen des Altbaus sitzen. Durch die ungedämmte Fassade, durch Fenster ohne Wärmeschutzverglasungen, durch ungedämmte Rollladenkästen, Heizungsnischen und Rohrleitungen in Außenwandschlitzen geht die Energie verloren. Das Blumenfenster auf der Ecke zeigt, wie wirkungsvoll Wärmeverluste reduziert werden können, wenn vorhandene Rollläden an kalten Abenden heruntergelassen werden.



Überprüfung der Qualität von Neubauten


 


Bausachverständige nutzen die Thermografie zur Überprüfung der Qualität von Neubauten. Energielecks an Neubauten werden mit Hilfe der Thermografie sichtbar. Das Bild vom modernen Einfamilienhaus dokumentiert: Die Handwerker haben sorgfältig gearbeitet. An keinem Fassadenteil geht nennenswert Energie verloren, alle Bereiche zeigen sich in einheitlicher Farbe. Und noch etwas beweist die Aufnahme. Gekippte Fenster vergeuden Energie: Rings um das Giebelfenster offenbart die Aufnahme in sattem Rotton massiven Wärmeverlust. Fachleute empfehlen schon lange: Fenster in der kalten Jahreszeit nie kippen, sondern grundsätzlich geschlossen halten und mehrmals täglich für einige Minuten kräftig durchlüften.


Außen-Thermografie

 

 

Die Außen-Thermografie zeigt die Fassade eines Hauses mit Putzfassade aus der Zeit um 1910. Damals waren wärmedämmende Wandbaustoffe noch unbekannt. Auffällig ist der Energieverlust über die Brüstungen unterhalb der Fenster, gut erkennbar an den tiefroten Bereichen. Dort hängen im Hausinnern die Heizkörper. Das Foto zeigt deutlich: Hier wird vor allem die Außenfassade aufgeheizt. Die Aufnahme hilft dem Bausachverständigen, das bauphysikalische Gefüge des Hauses zu analysieren und konkrete Sanierungsmaßnahmen zu planen.



Thermografie beim Dachflächenfenster

 

Die thermografische Aufnahme zeigt ein Dachflächenfenster von innen. Die warmen, gut gedämmten Flächen zeichnen sich bei der Innenthermografie rot ab, die kühlen, mangelhaft gedämmten Bereiche blau und schwarz. Anhand dieser Aufnahme kann der geschulte Bausachverständige die schlecht gedämmten Anschlüsse rings um das Dachflächenfenster leicht erkennen und geeignete Verbesserungsvorschläge machen. Auch am Übergang zwischen Dachschräge und Drempel (Kniestock) offenbart der satte Blauton schleichenden Energieverlust.




Quelle: Verband Privater Bauherren (VPB)  |  Bildnachweis: Verband Privater Bauherren (VPB)  / Regionalbüro Emsland