Seminar Umweltbewusstes Bauen - Neue Termine für das Sommersemester 2008
News-Artikel vom 2008-05-19 |
Veranstaltungsreihe des ZUB in Kooperation mit den Fachgebieten Bauphysik, Experimentelles Bauen, Technische Gebäudeausrüstung, Fachbereich Architektur, Universität Kassel und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik. Die Teilnahme ist kostenlos!
Sommersemester 2008
- 03.06.2008, 18:00 Uhr:
Die neue Energieeinsparverordnung 2009
Univ.-Priv. Dr.-Ing. Anton Maas, Universität Kassel, Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Fachgebiet Bauphysik
Für den 1. Januar 2009 ist das Inkrafttreten einer neuen Energieeinsparverordnung geplant. Nach bereits erfolgter Verbände- und Länderanhörung wird der Referentenentwurf am 27. Mai 2009 im Bundeskabinett behandelt. Wesentliche Eckpunkte der neuen Verordnung sind die Verschärfung des Anforderungsniveaus, die Einführung des sog. Referenzgebäude-Verfahrens für Wohngebäude und die Berücksichtigung neuer Berechnungsverfahren für die Primärenergiebilanz. Der Vortrag stellt die neuen Aspekte der EnEV 2009 sowie praktische Konsequenzen vor.
Prom des Jahres 2008 – Wettbewerb für energieeffiziente Gewerbeimmobilien
Dipl.-Ing. Martin Lückert, Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e.V.
Mit dem Wettbewerb „PROM des Jahres“, der im Auftrag der RWE unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser durchgeführt und vom ZUB begleitet wurde, sind ökologisch richtungsweisende Lösungen auf dem Sektor energieeffizienter Gewerbeimmobilien ausgezeichnet worden, die auch ökonomisch überzeugen. Vorgestellt werden die Konzepte der ausgezeichneten Beiträge sowie die Bewertungskriterien und die Bilanzierung nach DIN V 18599.
- 01.07.2008, 18:00 Uhr:
Messtechnische Untersuchungen und Simulationsrechnungen für den Einsatz von Phasenwechselmaterialien (PCM, Phase Change Materials) zur Vermeidung sommerlicher Überhitzungen
Dipl.-Ing. Stephan Schlitzberger, Universität Kassel, Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Fachgebiet Bauphysik
Zur Vermeidung bzw. Reduzierung von sommerlichen Überhitzungen in Gebäuden wurden in den vergangenen Jahren unterschiedliche Phasenwechselmaterialien (PCM, Phase Change Material) entwickelt und erprobt. Durch Ausnutzung der latenten Wärmespeicherung während des Phasenwechsels (Schmelzvorgang) wird Gebäuden in Leichtbauweise in einem definierten Temperaturintervall die zur Vermeidung von Überhitzungen notwendige Wärmespeicherkapazität verliehen. Wärmelasten vornehmlich infolge solarer Einstrahlung, die in konventionellen Leichtbauten aufgrund der dort nicht vorhandenen thermischen Masse unmittelbar zu einem Temperaturanstieg im Raum führen, werden durch den Schmelzvorgang des PCM innerhalb der Konstruktion eingespeichert ohne dass ein wesentlicher Temperaturanstieg im Raum erfolgt. Der Vortrag wird neben einer allgemeinen Einführung zum Einsatz von Phasenwechselmaterialien die messtechnische und rechnerische Untersuchung eines PCM-Speicherelements auf Salzhydratbasis erläutern und Möglichkeiten und Grenzen dieser neuen Technologie aufzeigen.
Energetische Bewertung thermisch aktivierter Bauteilsysteme (TABS)
Bericht aus dem Forschungsvorhaben
Dipl.-Ing. Katrin Schalk, Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Abteilung Energiesysteme
Wasserführende Rohrregister in Betondecken (TABS) sind mittlerweile weit verbreitet. Besonders in Bürogebäuden werden sie vermehrt zur Gebäudekühlung eingesetzt. Aufgrund ihrer Trägheit lassen sich diese Systeme jedoch nur bedingt regeln, was zu einem Mehrbedarf an Energie bezogen auf ein trägheitsloses (ideales) System führt. Neben weiteren Einflussgrößen führt dieses Verhalten zu den so genannten Übergabeverlusten. In der Energiebedarfsberechnung nach der DIN V 18599 werden die TABS aufgrund mangelnder Kennwerte im Heizfall wie allgemeine Flächenheizsysteme, im Kühlfall mit einem pauschalen Wert berücksichtigt.
Ziel des Vorhabens ist es, mittels thermischer Gebäudesimulation, Übergabeverluste in Anlehnung an die DIN V 18599 zu ermitteln.
Es hat sich gezeigt, dass insbesondere für den Kühlfall die Bewertungskriterien zu überdenken und neu zu definieren sind.