{PROJECT} /template/home.ini
{MENU} 00.85
{TITEL} News
{TITELSUB} Kasseler Rathaus erhält Energiepass
{CONTENT}
Das Rathaus in Kassel ist das erste in Deutschland, das den Energiepass an seiner Fassade trägt
Am 7. Juli 2004 haben Oberbürgermeister Georg Lewandowski und der Leiter des Fraunhofer Instituts für Bauphysik und Vorsitzender des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen in Kassel Professor Gerd Hauser sowie als Vertreter der Energiepass Initiative Deutschland Dr. Hartmut Schönell im Rahmen einer Feierstunde den Energiepass für das Kasseler Rathaus unmittelbar neben dem Haupteingang an der Außenwand angebracht.
Bild 1: Den Energiepass am Kasseler Rathaus brachten in einer Feierstunde
an (von links): Norbert Witte, Stadtbaurat Kassel, Georg Lewandowski, Oberbürgermeister
Kassel, Prof. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer Instituts für Bauphysik und .
Vorsitzender des ZUB sowie Jürgen Laudenbach, Geschäftsführer des ZUB. (Foto ZUB-Kassel)
Das Rathaus in Kassel ist ein Vorbild für die Umsetzung der Europäischen
Richtlinie "Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden", die am 4. Januar 2003
in Kraft getreten ist und auf nationaler Ebene bis Anfang 2006 umgesetzt
werden muss.
Diese Richtlinie setzt auf europäischer Ebene den Energiepass als energetisches Kennzeichnungssystem um, das Professor Hauser mit wegweisenden Bemühungen bereits vor 15 Jahren als Vorsitzender der Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung e.V. (GRE) initiiert hat. Potenzielle Käufer oder Mieter sowie Nutzer können mit dem Energiepass die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden erkennen und die Energiekosten abschätzen. Gleichzeitig werden Eigentümer von Immobilien durch den Vergleich und die wachsende Transparenz motiviert, energetische Verbesserungen anzugehen, betonte Professor Gerd Hauser in seinem Vortrag. Dr. Hartmut Schönell hob aus Sicht der Industrie hervor wie dringend der Energiebedarf vermindert werden muss, sowohl wegen der Endlichkeit der fossilen Energieträger als auch wegen der damit verbundenen hohen Emissionen. Die Entwicklungen im Baugeschehen zeigen, dass einerseits die Anzahl der Neubauten in den letzten Jahren gesunken ist, andererseits steigt die Zahl der Sanierungen im Gebäudebestand. Die enormen energetischen Einsparpotenziale sollten unbedingt genutzt werden. Der Energiepass wird ein wichtiges Instrument in Europa werden - darin waren sich alle einig. Kassel geht hier mit gutem Beispiel voran freute sich Professor Hauser, der "Vater des Energiepasses". Dr. Hartmut Schönell stellte fest: "Nun ist das Rathaus in Kassel der Energieleuchtturm für Deutschland". Zufrieden auch Oberbürgermeister Georg Lewandowski, er wünschte sich weitere Energiepässe für die Stadt und dankte dem Zentrum für Umweltbewusstes Bauen (ZUB) für die Ausstellung des Energiepasses.
Bild 2: Bildschirmansicht der Software EID-Bestandsenergiepass mit
Gebäudetypologie. Informationen im Internet unter www.zub-kassel.de
Hintergrund:Die Europäische Union hat sich als wirtschaftsstarke Region dieser Erde ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt und will damit ihrer Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit seiner Mitgliedstaaten gerecht werden. Immerhin gehen 40 Prozent des Energiebedarfs in Europa auf das Konto der Gebäude, gleichzeitig besitzt dieser Verbrauchssektor höchste Einsparpotentiale. Mit der EU-Richtlinie "Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden" (2002/91/EG) vom 16. Dezember 2002 sind nun alle Mitgliedsaaten aufgefordert, bis zum Januar 2006 nationale Lösungen zur Energieeinsparung in Gebäuden zu entwickeln. Dabei zielt die EU-Richtlinie auf eine ganzheitliche Beurteilung der Energieeffizienz von Gebäuden und meint damit die Wärmedämmung, Heizungsanlage, Warmwasserversorgung, Klimaanlage, Lüftung, Beleuchtung und Belichtung. Auf der Basis dieser umfangreichen Beurteilung eines Gebäudes, müssen die Mitgliedsstaaten Mindeststandards für den Neubau und den Gebäudebestand festlegen. Das Ergebnis der Berechnungen mündet in einen Energiepass, der beim Bau, beim Verkauf oder bei der Vermietung von Gebäuden vorzulegen ist. Diese Forderung der EU-Richtlinie ist sicherlich die wichtigste für alle am Baugeschehen Beteiligten, egal ob Architekt, Planer, Handwerker, Investor, Eigentümer, Vermieter oder Nutzer. Mit dem Energiepass kann sich zukünftig der neue Eigentümer oder Mieter im Vorfeld über die energetische Qualität des Gebäudes klar werden, für das er sich interessiert. Natürlich erhält der Eigentümer mit dem Energiepass auch wichtige Informationen für die Verbesserung der Dämmung des Gebäudes oder der Anlagentechnik. Wenn heute nahezu jedes Kind den Verbrauch eines Autos aus dem Stand einschätzen kann, so ist dies das Ergebnis von regelmäßigem Tanken und der Erfahrung, welche Strecke mit einer Tankfüllung zurückgelegt werden kann. Mit Hilfe des Energiepasses wird die Erfahrung und damit die Sensibilität für den energetischen Zustand eines Gebäudes deutlich wachsen, letztendlich die Bereitschaft für die Durchführung von geeigneten Maßnahmen zur Steigerung der energetischen Qualität. Aus Sicht der Umwelt ergeben sich dadurch enorme Verbesserungen, denn fossile Brennstoffe können nennenswert eingespart werden und für die Bauwirtschaft entstehen zahlreiche neue Aufträge. Ziel sollte sein, eine gemeinsame Methode zur Berechnung der Gesamt-Energieeffizienz zu schaffen, ein einheitliches Muster für den Energiepass und eine einheitliche Software. Beispielhaft dafür ist die schon vor einigen Jahren in Deutschland gegründete Energiepass Initiative Deutschland (EID), ein Zusammenschluss namhafter Verbände der Bauwirtschaft, die sich die Aufgabe gestellt haben von unabhängigen Wissenschaftlern und Fachleuten eine Software entwickeln zu lassen. Diese Software ist jetzt schon im Einsatz und bildet den aktuellen Normungsstand in Deutschland ab. Detaillierte Informationen finden Sie in der Broschüre "Der Energiepass für Gebäude", zu bestellen hier. Text und Bilder als Microsoft-Word Datei (129kB) Rückfragen an: Dipl.-Ing. Jürgen Laudenbach Geschäftsführer des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen (ZUB) Verein an der Universität Kassel und stellv. Geschäftsführer der Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung (GRE), Berlin und Kassel Gottschalkstraße 28a, D-34109 Kassel Telefon: +49 (0) 561-804-3188 Telefax: +49 (0) 561-804-3187 E-Mail: laudenbach@zub-kassel.de |